Was wird mit der L 361n bezweckt?

Beschönigend wird das Projekt „Ortsumgehung Grevenbroich-Kapellen“ genannt, in Wahrheit geht es aber um die Komplettierung der L 390/L 361 als Nord-Süd-Verbindung vom Niederrhein Richtung Köln (“Lückenschluss”). So beschreibt Straßen.NRW folgenden Hintergrund der Planung: „Die L361 stellt eine regionale Verbindung zwischen der A52 (Raum Kempen) im Norden und der B59 östlich von Grevenbroich her. … Im Bereich Wevelinghoven/Kapellen verläuft die L361 derzeit durch die Orte. … Die dort geplante L361n stellt einen Lückenschluss zwischen der bereits ausgebauten L 361 nordöstlich Kapellen und südöstlich Wevelinghoven dar“ (1).

Laut Verkehrsuntersuchung soll das Projekt die Ortsdurchfahrt der bestehenden L 361 in Kapellen und Wevelinghoven (s. gepunktete Linie in der Netzübersicht und Foto unten) deutlich entlasten, es würde allerdings auch Verkehr von der A 46 abziehen (aktuelle Gutachten). Es kann aber nicht Sinn einer Ortsumgehung sein, den o.g. Nord-Süd-Verkehr von der A 46/B 59 (s. Netzübersicht, grüne Linien) unmittelbar an die Ortschaften und in die wertvolle Erftaue zu lenken. Eine Beruhigung der Ortsdurchfahrt könnte man sofort und zum Nulltarif erreichen, indem man den offenkundigen Schleichweg für LKWs sperrt.

Es wäre verantwortungslos, diese Ortsdurchfahrt auf Kosten der Erftaue entlasten zu wollen

Quellen:

  1.  Straßen.NRW, Projektüberblick, Zugriff am 21.12.2022