Nordwesttangente und alternative Verkehrskonzepte – Bürgermeister Krützen bietet einen Kompromiss

Nachdem das Thema „Umgehungsstraße“ den Ort seit Jahrzehnten in zwei Lager spaltet, ist es zum ersten Mal einem Bürgermeister gelungen, endlich eine Alternative zu erarbeiten, die nicht nur Kapellen entlastet, sondern auch weitere Stadtteile….

In der Pressekonferenz vom 14.11.2019 gab Herr Krützen erstmals bekannt, dass er den geplanten Bau der L361n durch die Erftaue nicht mehr weiter unterstützen werde.

Im Rahmen der aktuellen umweltpolitischen Entwicklung sei ihm deutlich geworden, dass Umwelt- und Naturschutz, Klimaschutz und eine nachhaltige Mobilitätswende für viele Menschen einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen, als man dies Anfang 2018 noch für möglich gehalten hätte. 

Vor dem Hintergrund dieser gesellschaftlichen Dynamik, der modernen Ansätze der Verkehrspolitik und der Möglichkeiten, im Rahmen der Strukturförderung innovative Infrastrukturprojekte bei uns kurzfristiger realisieren zu können, halte er es nicht länger für vertretbar, an der L361n als einem Konzept der späten 70er / frühen 80er Jahren weiter festzuhalten. Die Kosten und der Eingriff in Natur und Landschaft stehen in keinem Verhältnis zu der Entlastungswirkung. Die Ökologie ist bislang zu gering gewichtet worden.

Im Rahmen einer kurzfristigen Bürgerversammlung, die am 28. November 2019 ab 18 Uhr im Forum der ev. Kirche in Kapellen stattfand, stellte Bürgermeister Klaus Krützen sein Konzept für die verkehrliche Entlastung von Kapellen und Wevelinghoven alternativ zur L361n vor. Dieses Konzept soll nicht nur diese beiden Ortsteile, sondern auch Hemmerden und Noithausen entlasten: 

  • Kernelement ist eine Straßenverbindung westlich von Kapellen, die sich an die Streckenführung der Westtangente anlehnt, jedoch durch eine Verschwenkung das Neubaugebiet Kapellen nicht belastet und einem erheblich geringeren Eingriff in Natur und Landschaft entfalten würde.
  • In Verbindung damit erfolgt ein Durchfahrtsverbot für Schwerlastverkehr in Kapellen und Wevelinghoven.
  • Anschluss dieser Straße an die durch den Kreis zu bauende Ortsumgehung K10 Noithausen.
  • Ausbau der RB 39 zur S-Bahn, um mehr Pendler von der Straße auf die Schiene zu bekommen.
  • Aufwertung/Neukonzeption der Radwegeverbindung entlang der Erft, um Kapellen, Wevelinghoven und Stadtmitte noch besser miteinander zu verbinden; möglicherweise sogar als Radschnellweg bis Düsseldorf.
  • Nach Bau dieser „Nordwesttangente“ Herabstufung der innerörtlichen Landstraßen zu Gemeindestraßen mit dementsprechenden Regulierungen für den motorisierten Autoverkehr.

Bürgermeister Klaus Krützen wird mit diesem Konzept an die übergeordneten Behörden herantreten und für eine Umsetzung werben.

Der Verein „Rettet die Erftaue e.V.“ und das BÜNDNIS gegen die L361n halten diesen Ansatz für äußerst zukunftsweisend und nachhaltig.

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