Erft-Kurier thematisiert Verkehrsproblematik
In seinem Auftaktartikel zum Jahresbeginn von vergangenem Mittwoch thematisierte der „Erft Kurier“ u. a. die Verkehrsproblematik für Kapellen und in wachsendem Maße die von Wevelinghoven. Stadt und CDU haben dazu zum Ende des letzten Jahres den Verkehr auf der Poststraße und Oberstraße als neues Argument für die L361n entdeckt. Was viele ausblenden, genau für diese viel befahrene Straße gibt es bereits eine Ortsumgehung, wie man unschwer auf dem beigefügten Kartenausschnitt erkennen kann. Es gibt faktisch keinen Grund, durch den Ort zu fahren, außer man will genau dorthin.
Und hier sind wir wieder bei dem Thema Ziel- und Quellverkehr.
Ein Blick in den Flächennutzungsplan 2006 – 2020 der Stadt Grevenbroich weist neben dem Zentrum von Grevenbroich selbst nur genau einen weiteren „Haupteinkaufsbereich nach Einzelhandelsstandortkonzept“ aus: Den Marktplatz von Wevelinghoven und die angrenzende Poststraße! Durch die Politik wurde genau dieser Bereich gezielt als Einzelhandelsstandort mit großen Märkten wie Aldi und Rewe sowie zahlreichen mittleren und kleinen Geschäften nebst Dienstleistern, aufgebaut. Dazu kommen noch die Einkaufsmöglichkeiten im Gewerbegebiet und der Standort „An der Zuckerfabrik“. Was dies bedeutet mögen die folgenden Zahlen aus dem aktuellen Einzelhandelskonzept von Dezember 2017 zeigen: Während der gesamte Stadtteil Stadtmitte mit all seinen zahlreichen Läden und Fachgeschäften in der Fußgängerzone sowie umliegenden Straßen, den Passagen, einem Elektronikmarkt, Discountern wie Aldi und Netto sowie Drogeriemärkten, 96 Millionen Euro und somit 31% des gesamten Einzelhandelsumsatzes generiert kommen die deutlich weniger Einkaufsmöglichkeiten im Raum Wevelinghoven / Langwaden auf beachtliche 44,8 Millionen Euro, was 14% des Umsatzes vom gesamten Stadtgebiet entspricht.
Das aktuelle Einzelhandelskonzept spricht dem Bereich sogar Marktplatz / Poststraße eine Magnetfunktion und ausdrücklich auch eine Versorgung über den Nahbereich hinaus zu.
Es bleibt dabei: Die viel zitierte Verkehrsbelastung wird durch die L361n nicht besser, da diese ungeeignet ist den Ziel- und Quellverkehr aus Wevelinghoven zu halten. Die mangelnde Nutzung der bereits vorhandenen Ortsumgehung trotz bestehendem LKW-Durchfahrtsverbot und die Umsatzzahlen beweisen das. Der Verkehr fließt aufgrund des Einzelhandels in den Ort hinein und wieder heraus statt hindurch! Die Westtangente ist die bessere Variante, da sie die südöstlich von diesem Ortsteil gelegene bereits existierende Ortsumgehung durch eine nordwestliche Spange ergänzt, dabei die Anbindung des Ortskernes aus diesem Bereich verbessert und gleichzeitig aber geeignet ist, den den Durchgangsverkehr zu reduzieren.
Artikel: Dirk Schimanski