Leserbrief von Friedrich Würfel aus Neuss

LKW-Verkehr als Problem der Bewohner von Wevelinghoven und Kapellen war das Argument von gestern. Heute sind es die PKW. Wie viele Menschen wollen mit dem PKW unbedingt durch Wevelinghoven und Kapellen? Von wo kommen sie, und wo wollen sie hin? Sind es am Ende die Anwohner selbst, die ihre eigene Ortsumgehung notwendig machen? Ist es das, was die Initiative „Pro Ortsumgehung Erftauenquerung sagen will?

Ist es „Pro Logik“, die teuerste Variante der „O“ mit dem größten Umweltschaden durchzusetzen?

Ist es „Pro Zukunft“, die Kinder und Kindeskinder der Bürger mit Schulden für Bau und Unterhalt dieser „O“ zu belasten?

Ist es „Pro Gesundheit“, wenn Bürger Lärm, Abgas, Staub jederzeit von überallher ertragen müssen?

Oder heißt es „Pro Natur“, wenn naturnahe Auenlandschaften (die anderswo für Menschen und Natur geschützt werden) großzügig vernichtet werden?

Ist diese zerstörerische „O“ mit Blick auf die Kulturgeschichte dieser Aue (einem der schönsten Teile unserer Heimat) sogar „Pro Kultur“?

Oder ist es „Pro Lebensqualität“, wenn eine grüne Lunge, ein Naherholungsgebiet, überbaut wird?

Arbeitsplätze werden versprochen, irgendwo, mit einem Bruttoverdienst von irgendwas, irgendwann. Steuern steigen durch überteuerten Straßenbau; Benzinpreise steigen unkontrolliert. Wer wird diese Straßen noch nutzen? Die Straßenbaugewinnler werden sicher ruhig und naturnah wohnen an Orten, denen die „dumme zahlende Masse“ fernbleiben muss, weil sie sich die Reise dahin nicht mehr leisten kann.

Friedrich Würfel
Hubertuswegf 11
41466 Neuss